Diskursatlas Antifeminismus
Sprache ist mächtig: Mit welchen Begriffen, Bildern und Emotionen Menschen sich ausdrücken, strukturiert und beeinflusst das gesellschaftliche Zusammenleben. Aus Worten können Handlungen entstehen.
Die Autor*innen des Diskursatlas-Wikis sammeln diskursive Ereignisse und die Erzählungen darüber, untersuchen deren Verschränkungen miteinander und zeigen auf, wie diese verbreitet und verkettet werden und auf diesem Wege Eingang in den öffentlichen Diskurs und das Handeln antifeministischer Autor*innen finden.
In der Einführung zum Wiki "Diskursatlas" wird das so beschrieben:
In verschiedenen Diskursthemen sammelt und verknüpft der Antifeminismus eine Bandbreite an Äußerungen und Ideen, welche eigene Wahrheiten schaffft und kollektives Handeln prägt.
Als Anknüpfungspunkte für antifeministische Narrative beschreiben die Autor*innen des Diskursatlas-Wikis Ereignisse aus den folgenden zentralen gesellschaftlichen Teilbereichen:
- Bevölkerung
- Sexualität
- Geschlecht
- Familie
- Bildung
- Arbeit
- Gleichstellung
- Gewalt
Aus der Selbstbeschreibung zum Diskursatlas: "Das Redaktionsteam besteht aus Wissenschaftler*innen, die zu den Themen Geschlecht, Antifeminismus und Neue Rechte forschen, sowie aus aktivistisch Interessierten. Der Diskursatlas Antifeminismus ist Praxispartner des Forschungsnetzwerks REVERSE."
"Der Diskursatlas ist die Fortsetzung des Agent*In-Projekts („Information on Antigender Networks“). [...] Im Vordergrund stehen antifeministische Inhalte, das heißt Äußerungen und Themenbereiche, welche den antifeministischen Diskurs prägen. Durch Analyse der Presse, aus Reden, durch öffentliche Stellungnahmen – kurzum: aus dem "Gewimmel" des Diskurses – arbeiten wir Erzählverläufe des Antifeminismus heraus, die sich an verschiedenen Stellen wiederfinden. [...] Die Subjekte des Diskurses, also die Akteur*innen, die ihn artikulieren und seine Narrative in (politisches) Handeln überführen wollen, finden als Diskurskoalitionen Eingang in den Diskursatlas, und sind ein Element unter Mehreren. Der Diskursatlas Antifeminismus ist ein Work-In-Progress." (via Diskursatlas:FAQ)
"In erster Linie richtet sich der Diskursatlas als Nachschlagewerk an Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen. Jede und jeder kann den Diskursatlas für Recherchen nutzen. Der Atlas verwendet aufgrund seines methodischen Vorgehens regelmäßig diskursanalytisches Vokabular." (via diskursatlas.de)
Nachdem die Vorgängerin "Agent*In" breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, wurde der neue Diskursatlas Antifeminismus gemäßigt in der Presse aufgegriffen, u. a. (mehr hier):
- taz: Aufklärung über Menschenfeindlichkeit. Die Agent*in ist reaktiviertvon Patricia Hecht am 26.04.2018
- Frankfurter Rundschau: Antifeministische Netzwerke und „Agenda Europe“. Wo sich „linksversifft“ und „Homolobby“ treffen, Katja Thorwarth im Interview mit Andreas Kemper vom 04.05.2018
- Deutschlandfunk Nova: Die Rechtspopulisten und der Sex Link vom 14.09.2018