Problembeschreibung: Antifeminismus, geschlechtsspezifische Gewalt und Hasskriminalität
Der wissenschaftliche Fachartikel beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von Sexismus, Antifeminismus und geschlechtsspefizischer Gewalt.
Die Autor*innen zeigen zunächst auf, wie Sexismus und Antifeminismus zusammenhängen. Sexismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund des (zugeordneten) Geschlechts und betrifft insbesondere Frauen, trans*, inter* und nicht-binäre Personen. Antifeminismus richtet sich als Konzept und Bewegung gegen feministische Errungenschaften und damit gegen auch gegen Frauen und queere Personen. Antifeminismus ist zudem anschlussfähig an andere menschenfeindliche Ideologien, z. B. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Die breite, gesellschaftliche Akzeptanz von sexistischen Einstellungen ermöglicht geschlechtsspezifische Gewalt. Antifeminismus wiederum legitimiert die Gewalt systematisch. Die Datenlage zu geschlechtsspezifischer Gewalt in Deutschland ist schlecht: Es gibt kaum Dunkelfeldstudien, die das Ausmaß geschlechtsspezifischer Gewalt systematisch erheben. Es ist aber bekannt, dass mehrfach marginalisierte Personen, z. B. behinderte Personen oder Personen ohne sicheren Aufenthaltsstatus, besonders gefährdet sind, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Der Artikel fordert, geschlechtsspezifische Gewalt einzudämmen und Betroffene besser zu schützen. Dafür müssen Antifeminismus, Geschlechter- und Familienpolitik als zentrales Mobilisierungsfeld autoritärer Bewegungen ernst genommen werden.
Der Artikel ist auch als PDF verfügbar.
Für ein erweitertes Verständnis von Antifeminismus und Hasskriminalität eignet sich die Gesamtpublikation "Wissen schafft Demokratie 13/2023: Antifeminismus & Hasskriminalität".