Die dicken Tränen der Väterrechtler
Lena Trilsbeek hat in ihrer Bachelorarbeit anhand einer Kampagne untersucht, wie Väterrechtler Tarnung und Verschleierung als politische Strategien nutzen. In diesem Artikel fasst sie gemeinsam mit Julia Hartleb die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Die Kampagne „Genug Tränen! Kinder brauchen beide Eltern“ wirbt mit Plakaten von weinenden Kindern, die ihren Vater vermissen. Auf den Plakaten steht, die Mutter verhindere den Kontakt. Die Plakate erregen Mitleid mit den weinenden Kindern und Unverständnis mit den Müttern – warum lassen sie keinen Kontakt zu den Vätern zu, wenn die Kinder sich diesen doch wünschen?
So stellt sich die Kampagne bewusst als neutral dar und betont das Leid der Kinder und die Rechte beider Eltern. Doch implizit wird ein Fokus auf Väterrechte deutlich. Der Artikel entlarvt, dass es bei dieser Kampagne nicht um Kinderrechte und Kinderschutz geht. Auf der Kampagnenwebsite verlinkte Zeitungsartikel zeigen vielmehr die Verbindung zu antifeministischen Väter- und Männerrechtlern, deren Ziel, die Rückkehr zu traditionellen Familienkonstellationen und Geschlechterrollen ist.
Diese Strategien sind nützlich, um Einfluss in Politik und Justiz zu gewinnen und Zugang zu staatlichen Fördergeldern zu bekommen.