Unter der Bezeichnung Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) werden Einstellungen verstanden, die Menschen auf Grund einer tatsächlichen oder zugeschriebenen Gruppenzugehörigkeit abwerten. Dem Zugrunde liegt eine Ideologie der Ungleichwertigkeit, also die Überzeugung, dass manche Menschen(gruppen) weniger wert sind als andere. Es wurde festgestellt, dass die Facetten von GMF selten alleine auftreten: Personen, die z. B. abwertend über Homosexuelle denken, zu einer höheren Wahrscheinlichkeit auch abwertend über andere diskriminierte Gruppen, z. B. trans* Personen, denken. GMF und die dazugehörigen Verschränkungen spielen nicht nur in rechtsextremen Kreisen eine Rolle, sondern sind weit in der Gesellschaft verbreitet. GMF tritt auch in Zusammenhang mit Antifeminismus auf. So ist laut der Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Person, die ein antifeministisches Weltbild hat, auch antisemitische oder rassistische Einstellungen vertritt.
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