Antifeminismus und rechter Terror - nach Utøya, Halle und Hanau
Oslo/Utoya, Islavista, Toronto, Christchurch, Tallahassee, Hanau und auch Halle: Terrorakte, bei denen Antifeminismus eine wichtige Rolle spielte. Anhand der Fallanalyse von Halle 2019 können Rückschlüsse zu verbindenden Elementen anderer Terrorattentate gezogen werden. Was passierte genau am 09.10.2019 in Halle an der Saale am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur? Was motivierte den Täter und welche Gemeinsamkeiten gibt es zu den anderen Tätern? Zudem beschäftigt sich der Prozess ausführlich mit dem wegweisenden Prozess rund um die Tat: Durch den Kampf der Nebenklage wurde Antifeminismus als Tatmotiv im Abschlussplädoyer der Generalbundesanwaltschaft und in der mündlichen Begründung des Urteils anerkannt.
Dazu sprechen die Moderierenden mit Judith Rahner und Rachel Spicker (beide Fachstelle Gender, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung), Naomi Henkel-Gümbel (Überlebende des Anschlags von Halle) und Dr. Kati Lang (Rechtsanwältin und Nebenklagevertreterin im Halle-Prozess).
Themen, die in diesem Podcast auch aufgegriffen werden:
- Online-Subkulturen und Radikalisierung
- Incels
- Männlichkeitsbilder
- geschlechtsspezifische Gewalt
- die Verschwörungserzählung vom "großen Austausch"
- Antisemitismus und Rassismus
Beim Podcast de:hate geht es um menschenfeindliche Ideologien im rechten Spektrum. Welche Unterschiedliche gibt es beispielsweise zwischen der Neuen Rechten und Rechtsextremismus? Der Podcast gibt Hintergrundwissen, Analysen, Handlungsmöglichkeiten und vor allem unterschiedliche Perspektiven durch Expert*innen. Er ist von und mit Viola Schmidt, Matthias Goedeking, und Lars Lichtermann und ist Teil des Projekts de:hate der Amadeu Antonio Stiftung, welches sich mit der systematischen Erfassung rechtsextremistischer und -populistischer Phänomenen online beschäftigt.
Der Podcast ist auf Podigee, Deezer, Spotify, iTunes und Google Podcasts zu streamen.
Der Podcast gibt seltene Einblicke in die juristische Verhandlung von Antifeminismus im Kontext der Hasskrimininalität und Terrorakten. Durch Aussagen von Zeug*innen bzw. Involvierte des Halle-Prozess, wird die meist abstrakte Abhandlung über diese Themen greifbarer und eignet sich so auch für Personen, die sich allgemeiner mit informativen Hintergründen von Kriminalität und Terror beschäftigen. Weitere Anregungen zur geschlechtsspezifischen Dimension finden Sie in der Podiumsdiskussion "How to name it – zur Kategorisierung geschlechtsspezifischer Gewalt".