Natascha Strobl über Antifeminismus
Natascha Strobl, Rechtsextremismus-Expertin, beschreibt in diesem Kurzvideo den Zusammenhang zwischen Antifeminismus und rechten, rechtsextremistischen und faschistischen Ideologien und erläutert, dass und auf welche Weise diese Ideologien immer auch antifeministisch sind. Sie zeigt, dass Antifeminismus nicht nur ein Begriff in der Diskurstheorie ist, sondern dass ihm einerseits bestehende materielle Ungleichheiten und andererseits konkrete Vorstellungen darüber zugrunde liegen, wie die Gesellschaft neu geordnet werden soll. Wie sieht es also beispielsweise um Anerkennung und Belohnung in Arbeit, Sorgeabeit, Bildung und Erziehung aus? Wie (un)gleich sind Macht und Einkommen verteilt und was wünschen sich Feminist*innen und Antifeminist*innen für die Zukunft? Diese Fragen müssen auch immer intersektional z. B. im Zusammenhang mit Klasse, Ethnie und Herkunft verhandelt werden.
Natascha Strobl macht deutlich, dass es von verbalem Antifeminismus hin zu Gewalt nicht weit ist: Wenn antifeministisches Gedankengut in allen Gesellschaftsschichten verbreitet ist, kann es auch überall dort als Rechtfertigung und Ausgangspunkt für vielfältige Formen von Gewalt herhalten, von denen Femizide nur die Spitze des Eisbergs sind.
Die abschließenden Ausführungen machen Hoffung: Natascha Strobl benennt Projekte und Bewegungen, die intersektional denken und feministische Forderungen voran bringen. Es gibt sie weltweit: In Lateinamerika, den USA, Deutschland ...
Natascha Strobl ist eine österreichische Expertin und Autorin zu den Themen Rechtsextremismus und Neuer Rechten.
Das Video gibt einen Kurzeinstieg in die Zusammenhänge von Antifeminismus und Rechtsextremismus. Für eine Vertiefung in Rechtsextremismus eignen sich ihre Bücher:
- Die Identitären. Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa
- Rechte Kulturrevolution. Wer und was ist die Neue Rechte von heute?
- Radikalisierter Konservatismus
Strobl ist selbst Betroffene rechter bzw. rechtsextremer und antifeministischer Angriffe (siehe u. a. hier). Sie hat die Gründung des Gegenrechtsschutz von COMÚN unterstützt und ist nun im Stiftungsbeirat: Der Gegenrechtsschutz organisiert Schutz vor Angriffen von rechts.