Wir müssen reden! - Über Antifeminismus - Heinrich-Böll-Stiftung

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Veranstaltungsmittschnitt

Wir müssen reden! - Über Antifeminismus

Die Online-Veranstaltung "Wir müssen reden" am 07. September 2022 bat die Gelegenheit, etwas mehr über das Phänomen Antifeminismus zu erfahren und Fragen aus dem Publikum zu besprechen. Dabei sprechen Ulla Wittenzellner, Henning von Bargen und Judith Rahner zunächst darüber, was Antifeminismus eigentlich genau bedeutet. Sie beschreiben Räume und Akteur*innen der Antifeminismus-Bewegung und generelle Haltungen und Aussagen. Als Grundüberzeugungen werden die vermeintlich "natürliche" Einteilung der Menschheit in Mann und Frau, starre Geschlechterrollen, die Reproduktionsanforderung, und ein Glauben an unterschiedliche, in Konkurrenz stehende Nationen/Kulturen identifiziert. Weiter werden der Fokus und Zielgruppen des Hasses dargestellt und aufgezeigt, wie Antifeminismus mit rechter Politik, sowohl als auch mit u. a. Antisemitismus, Transfeindlichkeit und Rassismus verbunden ist. Auch wird der Unterschied zwischen Sexismus und Antifeminismus erklärt. In dem Impulsvortrag wird sich auch auf die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismusstudie von 2022 berufen. In der anschließenden Fragerunde geht es auch um den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Antifeminismus, sowie antifeministischen Strömungen im linken politischen Lager bzw. ob sich linke Politik mit Antifeminismus kombinieren lässt. 

Im Anschluss des Vortrags fand ein moderiertes Gespräch mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft statt. In der Runde wurden zunächst die Organisationen der Vertreter*innen vorgestellt. Danach ging es um die Verwicklungen unterschiedlicher Anfeindungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeiten. Auch wurden Strategien im Umgang mit Hass im Bekanntenkreis und in der Öffentlichkeit, sowie Wege zur Selbstfürsorge besprochen. Die Teilnehmenden betonten auch die Wichtigkeit der Vernetzung unter emanzipatorischen Gruppen und Organisationen, sowie der gegenseitigen Solidarisierung. 

Zum Schluss wurde das das Projekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ genauer vorgestellt.

Mit:

  • Hannah Wagner, pro familia Frankfurt/M.
  • Lisanne Heilmann, Queere Bildung e. V./soorum Hamburg
  • Juliane Fischer-Rosendahl, BAG kommunale Frauen- und Gleichstellungsstellen und Gleichstellungsbeauftragte im Bezirksamt Spandau, Berlin
  • Vertreter*innen de Verbundprojekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“
Bemerkungen

Das Verbundprojekt „Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken“ sensibilisiert staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Multiplikator*innen sowie (jungen) Erwachsenen für die demokratiegefährdenden Auswirkungen von antifeministischen Denkweisen, Ideologien und Verhaltensweisen. Es stärkt und qualifiziert die Zielgruppen durch Informations-, Fortbildungs- und Vernetzungsangebote für die Auseinandersetzung und den Umgang damit, unterstützt so proaktive Demokratieförderung und nachhaltige Präventionsarbeit, setzt antidemokratischen Entwicklungen etwas entgegen und stärkt die Resilienz der Zivilgesellschaft gegen Antifeminismus. Das Verbundprojekt ist eine Kooperation vom Gunda-Werner-Institut, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V.

Bei Interesse an den Folienpräsentationen schreiben Sie an antifeminismus@boell.de.

Didaktische Hinweise

Die Veranstaltung richtete sich an zivilgesellschaftlich engagierte Personen, Organisationen und Gruppen, die sich für Demokratie und eine offene Gesellschaft einsetzen, sowie an interessierte Personen, die sich bislang noch wenig mit dem Phänomen Antifeminismus auseinandergesetzt haben.

Der Veranstaltungsmitschnitt ist niedrigschwellig gestaltet und bietet somit einen einfachen Einstieg in das Thema Antifeminismus. 

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