Antifeminismus, #tradwives und Rechtsextremismus
In Folge 3 des Podcasts "Nach den Rechten geschaut" sprechen Lisa Mutschke und Emy über antifeministische Akteur*innen auf Social Media. Dazu haben sie die Sozialwissenschaftlerin Mareike Fenja Bauer eingeladen.
Zentrale Fragen des Gesprächs sind:
- Was ist eigentlich Antifeminismus?
- Wie tritt Antifeminismus auf Social Media in Erscheinung?
- Was ist die Verbindung zwischen Antifeminismus und Rechtsextremismus?
- Was sind mögliche Gegenstrategien, wenn einem antifeministische Inhalte auf Social Media begegnen?
Besonders in den Blick genommen werden die verschiedenen Erscheinungsformen von Antifeminismus auf TikTok, Instagram und Telegram. Dabei erfolgt die Verbreitung von antifeministischen Inhalten häufig subtil und steht nicht im Fokus der scheinbar "unpolitischen" Publikationen, sondern wird z.B. über den Bildschirmtext oder die Caption (Beschreibungstext) deutlich. Dadurch, dass auf den jeweiligen Plattformen unterschiedliche Akteur*innen aktiv sind, wird eine klare Identifikation von antifeministischen Inhalten erschwert. Dass diese häufig auch Verbindungen in die rechte Szene haben und welche Kommunikationsstrategien verfolgt werden, wird im Gespräch am Beispiel der völkischen Gruppe "Lukreta" illustriert.
Mareike Fenja Bauer forscht an der European New School of Digital Studies und ist Mitglied im Netzwerk feministische Perspektiven & Interventionen gegen die (extreme) Rechte (FemPi).
Der Podcast wird vom Projekt “Der Elefant im Raum” des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis im Rahmen des Kampagnen-Formats “Nach den Rechten geschaut” durchgeführt.
Zum Kampagnenformat schreibt das JFF: "Alle vier Wochen wenden wir uns einem Themenbereich zu, der auf Online-Plattformen von rechtsextremen Akteur*innen besetzt wird. Zur Kampagne gehören verschiedene Info-Posts auf Instagram und eine Podcastfolge, die Hintergrundinformationen zum Thema bietet. In Begleitung der Kampagne werden darüber hinaus im Projekt Workshops mit jungen Menschen durchgeführt. Außerdem werden systematisch Online-Räume mit rechtsextremen Inhalten exploriert, in denen mithilfe aufsuchender Bildungsarbeit Materialien aus dem Projekt geteilt werden."
Die Meldestelle Antifeminismus, die im Podcast erwähnt wird, war Teil des Projekts Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und wir fortgeführt. Hier gibt es weitere Informationen.
Im Podcast wird der Begriff "Antifeminismus" kurz und verständlich vorgestellt. Ebenso wird ein erster Einblick in antifeministische Akteur*innen auf Social Media und ihre Strategien gegeben. Als grundlegende Einführung in den Themenkomplex ist der Podcast deswegen gut geeignet. Der Teil zu möglichen Gegenstrategien am Ende der Folge fällt etwas kurz aus. Hier bietet es sich an, vertiefende Informationen zu verwenden.
Beispiele von verschiedenen antifeministischen Akteur*innen auf Social Media und ihre jeweiligen Ziele finden sich in diesem Artikel: Die Macht der Inszenierung. Wie extrem rechte Influencerinnen online junge Menschen ködern