Schwangere unter Druck – Wie ein Verein in Sachsen Abtreibungen verhindern will | Doku | exactly - MDR Investigativ
Direkt auf YouTube ansehenSchwangere unter Druck – Wie ein Verein in Sachsen Abtreibungen verhindern will
Der Verein Kaleb Chemnitz e.V. wird offiziell als Schwangerschaftsberatungsstelle des sächsischen Familienministeriums ausgewiesen. Zudem gibt er Eltern-Kind-Kurse und Sexualkundeunterricht für Jugendliche. Er wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Sabine Cygan macht sicht undercover auf dem Weg, um Vorwürfe gegenüber dem Verein nachzugehen: Der Verein Kaleb Chemnitz e.V. soll konfessionell-motivierte Beratungen durchführen und der sogenannten (evangelikalen) Lebensschutzbewegung angehören. Sabine Cygan erlebt es selbst nach und tauscht sich mit Personen unterschiedlicher Perspektiven aus. Sie spricht auch mit Prof. Dr. Sabine Busch, Professorin für Familienplanung an der Hochschule Merseburg, über die Konsequenzen, die eine solche ideologisch-motivierte Beratung mit sich bringen kann, denn ergebnisoffen ist die Beratung nicht. Doch wie reagiert das Ministerium auf die Vorwürfe?
Die Recherche ist auch auch als Podcast inkl. Audiotranskription verfügbar.
Prof. Dr. Busch klärt über die Fehlinformationen auf, die vom Verein während der Beratung Cygans ausgehen: Das sogenannte "Post-Abortion-Syndrom" ist wissenschaftlich wiederlegt. Hierzu gibt es mehr Informationen von Bundesverband ProFamilia, welcher staatlich anerkannte Beratungsstellen auf der Website auflistet. Zudem zeigt eine Studie The Turnaway Study (2020), dass viele Frauen (Geschlecht laut Studie) einen Schwangerschaftsabbruch nicht bereuen.
Hinweis zur journalistischen Qualität der Recherche und Kritik von Norbert Schäfer via pro-medienmagazin.de (christliches Medienmagazin): Der Beitrag ist zwar investigativ, dennoch sehr einseitig. Im Beitrag wird nicht explizit benannt, dass Prof. Dr. Ulrike Busch auch Landesvorsitzende von pro familia Berlin und Mitglied im Ausschuss Schwangeren- und Familienhilfepolitik beim pro familia Bundesverband war. pro Familia führt staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungen mit Ausstellung eines Beratungsscheins durch. pro Familia vertritt außerdem öffentlich die Position, dass Schwangerschaftabbrüche frei von Strafandrohung und staatlicher Einflussnahme stattfinden sollten (Mai 2012). Die Kurzerwähnung zu "pro feminina" hat zudem keinen wirklichen inhaltlichen Beitrag geleistet und wirkt mit dem Schwerpunkt auf Kaleb Chemnitz e.V. deplatziert.
Das Pro Medienmagazin gehört auch zur Christlichen Medieninitiative pro e.V., welche Programmbeschwerde beim MDR eingelegt hat. Weiterführende Infos.
Weitere Kritiken zur Sendungen aus einem nicht-religiösen Spektrum ergab eine erste Googlerecherche nicht (Stand 05.04.23).