Vortrag Prof. Randeria // Fachveranstaltung "Keine Alternative zur Demokratie" - Deutscher Frauenrat
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Prof. Dr. Shalini Randeria, Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (OWM Wien), referiert zum Rückschlag gegen reproduktive Rechte, der Rückkehr des Pronatalismus.
Antifeministische und ultrakonservative Kräfte sind in ganz Europa auf dem Aufstieg. Das hat besonders starke Auswirkungen auf reproduktive Rechte. Randeria erläutert Antinatalismus, das Einschränken von Geburten, sowie Pronatalismus, das Fördern von Geburten. Beide Konzepte sind entscheidende Einschnitte in die reproduktive Autonomie und verwoben mit Nationalismus und Rassismus. Randeria beginnt damit, festzustellen, dass reproduktive Rechte schon immer für viele Frauen aufgrund der Herkunft oder Klasse de facto eingeschränkt waren und nur einer privilegierten Minderheit zugesprochen wurden. Mit einem Fokus auf Pronatalismus erklärt Randeria das nationalistische Bestreben, weiße Familien zu vermehren und die Panik vor dem „Aussterben“ – eine Haltung, die zutiefst von Eugenik (Wissenschaft von der Verbesserung der Erbanlagen in der menschlichen Bevölkerung, mehr dazu) geprägt ist und immer gesellschaftsfähiger wird. Bevölkerungspolitik ist immer mit Fragen um Migration verknüpft. Nicht nur in osteuropäischen Ländern besteht dieses Phänomen – Randeria erläutert speziell Beispiele aus Dänemark, Schweden und Deutschland.
Der Vortrag ist Teil der Fachveranstaltung „Keine Alternative zur Demokratie“ des Deutschen Frauenrats. Weitere Vorträge gibt es hier.
Das Video ist in einer niedrigen Auslösung, sodass die dazugehörige Präsentation schlecht zu erkennen ist.
Mehr zum Thema Pronatalismus, Antinatlismus und Familien- bzw. Bevölkerungspolitik aus einer feministischer Perspektive gibt es im Factsheet "Bevölkerungspolitik: Zwischen selbstbestimmter Familienplanung und selektiver Geburtenkontrolle".
Der Vortrag arbeitet mit einem binären Geschlechtssystem von Frau und Mann. Es sollte im Zuge dessen darauf hingewiesen werden, dass alle Menschen mit Uterus unabhängig ihrer Geschlechtsidentität schwanger werden können. Das kann zum Beispiel nicht-binäre und trans Menschen inkludieren.