Girls, I will destroy you!
Was haben Rechtsextremismus und Misogynie miteinander zu tun?
Das Internet bietet diesen Menschen zum einen die Möglichkeit, Frauen verbal zu attackieren, ihnen Gewalt anzudrohen oder sie mit Vergewaltigungsfantasien zu konfrontieren. Die Anonymität des Internets begünstigt, dass sie dabei häufig weniger soziale Sanktionierung, in jedem Fall aber weniger Strafverfolgung fürchten müssen. Zum anderen ermöglicht es ihnen auch spezielle Rückzugsräume, sogenannte "Manosphären", in denen sie unter Gleichgesinnten ihrem Frauenhass freien Lauf lassen können. Sie können sich gegenseitig bemitleiden, ihre rechtsextremen, frauenfeindlichen Verschwörungsmythen in aller Ruhe austauschen und sich gegenseitig in ihrem Hass hochschaukeln. Sie können ihre realen Gewaltakte dort planen und streamen.
Zur Veranschaulichung wird der Fall von Alek Minassian vorgestellt, einem sogenannten Incel, eine Abkürzung für den englischen Begriff "involuntary celibate". Bei der Gruppe der Incels handelt es sich um Männer, die ihrer Sicht nach 'unfreiwillig sexuell enthaltsam' leben. Minassian verübte 2018 in Toronto einen frauenfeindlichen Terroranschlag, bei dem er 11 Menschen ermordete und 15 teils schwer verletzte.
Die Podcastmacher*innen zufolge sind Incels kein klassisch rechtsextremes, sondern ein eher neues Phänomen. Verbindend ist die rechtsextreme und zugleich frauenverachtende Verschwörungserzählung, die Frauen bzw. den Feminismus für das eigene Leid verantwortlich macht. Der Terroranschlag wird daher von Expert*innen auch als antifeministisch eingestuft. Dass diese rechtsextreme und zugleich frauenverachtende Verschwörungserzählung tödliche Folgen für Frauen haben kann, macht das Zitat von Elliot Rodger deutlich. Die Wort des Incel-Amokläufer eröffnen den Podcast mit:
"If I cannot have it, I will do everything I can to destroy it" (dt.: "Wenn ich es nicht haben kann, werde ich alles, was ich kann tun, es zu zerstören.").
Die Folge wurde von der Journalistin Carina Huppertz mit der Unterstützung von Andreas Hechler (Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V., Berlin) und Franziska Schutzbach (Universität Basel, Schweiz) erstellt.
Die Podcastfolge kann via bpb, Spotify oder Apple Podcasts angehört werden und steht ist mp3- Download verfügbar.
Bei der Podcastfolge der Bundeszentrale für politische Bildung handelt es sich um eine Folge aus der Podcastreihe "Rechtsextreme Rückzugsräume".
Folgende Inhaltshinweise können genutzt werden: Frauenhass, sexualisierte Gewalt, Vergewaltigungsphantasien, rechtsextreme Ideologien und Gewaltverbrechen, wie etwa frauenfeindlichen Amokläufe.