Schwerpunkt: Antifeminismus und Rechtspopulismus
Die Frauenhauskoordinierung (FHK) warnt in der vorliegenden Fachinformation von 2019 vor der engen Verbindung zwischen Rechtspopulismus und Antifeminismus. Sie schildert, wie rechte Akteur*innen sich zwar teils als Verteidiger*innen von Frauenrechten inszenieren, mit ihren Politiken jedoch Gleichstellung und die parteiliche Arbeit von Frauenhäusern de facto angreifen.
Dabei zeigt die FHK zunächst auf, wie Rechtspopulist*innen und Rechtsextreme geschlechtsspezifische und besonders sexualisierte Gewalt ethnisieren. Das heißt, dass sie Gewalt mit der konstruierten Gruppe der sogenannten "migrantischen Männer" verknüpfen. Gewalt von weißen Männern thematisieren sie hingegen kaum.
Zum einen geht es also um eine vielschichtige Darstellung der Gefahr, die sich aus der Verbindung zwischen Antifeminismus und Rechtspopulismus für Gleichstellung allgemein und Frauenhausarbeit konkret ergibt. Dies umfasst auch internationale Perspektiven, wie etwa den Bericht zu Angriffen auf die Istanbul Konvention in Tschechien. Zum anderen bezieht die Frauenhauskoordinierung innerhalb ihrer Fachinformation auch konkret Stellung gegen die beschriebenen gesellschaftlichen Tendenzen und zeigt Frauenhausmitarbeitenden Möglichkeiten auf, sich gegen diese gefährlichen Entwicklungen zur Wehr zu setzen – etwa mithilfe von Tipps zum Umgang mit rechten Argumentationen.
Die Frauenhauskoordinierung ist ein Verein, der sich deutschlandweit für die Unterstützung von Frauenhäusern und Fachberatungsstätten einsetzt. Mitglieder der FHK sind Wohlfahrtsverbänden, wie zum Beispiel die AWO oder die Diakonie sowie weitere Träger von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen.
Der Schwerpunkt ist eine explizite Fachinformation und richtet sich damit an Frauenhausmitarbeitende und Kolleg*innen aus der Gleichstellungs- und Anti-Gewalt-Arbeit. Darüber hinaus eignet sich das Format für eine Vertiefung für alle Interessierten.