Podcast

Antifeminismus - Judith Goetz bei Hinhören & Handeln

In der Podcastfolge spricht Politik- und Literaturwissenschaftlerin Judith Goetz über Ursprünge und derzeitige Herausforderungen aufgrund des erstarkenden Antifeminismus. Dabei erklärt sie, wie sich Antifeminismus schon in früheren feministischen Bewegungen gezeigt hat und wie er aktuell zum Vorschein tritt. Es geht um die Rolle des Antifeminismus in der rechten Politik, aber auch darüber hinaus: So taucht er mitunter in konservativen bis linken Kreisen auf. Er bildet teils ein Dach, unter dem sich viele unterschiedliche Gruppen zusammen finden, die sich im antifeministischen Denken verbunden fühlen. 

Außerdem geht es um die wichtige Rolle von Ohnmachtsgefühlen gegenüber der immer komplexeren Welt, die Menschen teils zu scheinbar einfachen (antifeministischen) Antworten auf komplizierte Fragen führen. Dass es bei Feminismus um eine Verfielfältigung der Lebensrealitäten geht, anstatt um eine Vereinheitlichung, geht dabei oftmals verloren. Wie sich mit antifeministischen Äußerungen Politik machen lässt und wieso es einfacher ist als andere Themen, die instrumentalisiert werden, wie zum Beispiel Migration, wird auch erklärt.

Denn Antifeminismus scheint noch weniger tabuisiert zu sein als andere Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Antisemitismus. Goetz spricht dabei über rechte Terroranschläge, bei denen oftmals das rassistische und antisemitische Gedankengut des Attentäters erkannt wird, die Rolle von Gender und Antifeminismus aber oft verkannt wird. Auch über Hassrede wird in diesem Zug geredet.  

Was können wir also tun? Goetz wendet sich dabei vor allem an linke Gruppierungen und betont eine kritische Selbstreflexion und einen Blick in die Vergangenheit. Sie sieht Versäumnisse in linken politischen Kreisen bei Themen wie sexualisierter Gewalt und der Mangel an proaktiver Politik in den Bereichen als einen Grund, warum rechte Gruppen es nun so leicht haben, mit Antifeminismus zu instrumentalisieren. 

Bemerkungen

Der Podcast "Hinhören und Handeln" ist ein Projekt von Weiterdenken, der Heinrich-Böll Stiftung Sachsen, sowie der Fachstelle Strategien gegen Rechtspopulismus des Verbunds der Heinrich-Böll-Stiftungen.

Der Podcast ist sowohl auf Soundcloud als auch auf Google Podcasts, Spotify und Deezer verfügbar.

Didaktische Hinweise

Der Podcast eignet sich gut als Vertiefung des Themas Antifeminismus und rechte Politik. Er legt allerdings ein Vorwissen voraus. Sollte man sich also bisher mit keinem dieser Themen beschäftigt haben, kann das Verständnis etwas erschwert sein. 

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