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"Deutschland treibt sich ab": Organisierter ›Lebensschutz‹, christlicher Fundamentalismus und Antifeminismus

In "Deutschland treibt sich ab" analysieren die Autor*innen Eike Sanders, Felix Hansen und Ulli Jentsch das antidemokratische Potenzial von Abtreibungsgegner*innen und zeigen, wie christliche Fundamentalist*innen, die neue Rechte und andere antifeministische Kräfte im Kampf gegen Schwangerschaftsabbrüche einen gemeinsamen Nenner finden.

Mit zahlreichen Fakten entkräften sie antifeministische Mythen wie beispielsweise das »Post-Abortion-Syndrom« (PAS). Frauen mit diesem Syndrom würden ihre Entscheidung später bereuen  und haben angeblich nach einem Schwangerschaftsabbruch ein erhöhtes Risiko eine psychische Störung zu entwickeln.

Die Autor*innen beschreiben, wie Abtreibungsgegner*innen gesellschaftliche Diskurse wie z. B. die "natürliche Geschlechterordnung" aufgreifen und für ihre Ziele instrumentalisieren. In der zweiten Hälfte des Buches zeigen sie dann die Geschichte der "Lebensschutz"-Bewegung in Deutschland auf, widmen sich deren facettenreiche Aktionsformen und stellen einzelne Akteur*innen der Bewegung vor.

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Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Fakten, Mythen, Propaganda – der Kampf um Begrifflichkeiten
    • Die gesetzliche Regelung der Abtreibung
    • Zahlen der »Lebensschützer«
    • Die »Pille danach«
    • Biopolitik
    • Das »Post-Abortion-Syndrom« (PAS)
    • Das Recht auf Selbstbestimmung vs. das »Lebensrecht« des Fötus 15
    • Methoden der Argumentation
  • Kulturkritik
    • Für eine »natürliche Geschlechterordnung« und restriktive Sexualmoral
    • Gegen Gottlosigkeit und Säkularisierung – Berufung auf Gott und die Bibel
    • Der Angriff auf die »68er«
    • Angst vor der »demografischen Krise«
  • Kurze Geschichte der »Lebensschutz«-Bewegung in Deutschland
    • Die Debatte um den Paragraphen 218
    • Pluralisierung der »Lebensschutz«-Bewegung
  • Aktionsformen
    • »Marsch für das Leben«
    • Embryomodelle und Schuhaktionen
    • »Gehsteigberatung«
    • Beratungsstellen
    • Gemeindearbeit
    • Kampagnen- und Lobbyarbeit
    • Druck auf politische Gegner_innen und Hassverbrechen
  • »Lebensschutz«-Organisationen 61
    • Explizite »Lebensschutz«-Organisationen
    • Religiöse Organisationen
    • Parteien
    • »Neue Rechte« und weitere
  • Fazit und Ausblick
  • Literatur und Quellen
Bemerkungen

Zum Vorwort, ISBN: 978-3-89771-121-1, unrast transparent | rechter rand 12

Die Autor*innen arbeitet(e)n beim Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum in Berlin (apabiz e.V.).

Didaktische Hinweise

Das Buch eignet sich für ein Fachpublikum und Interessierte, die einen Überblick zum Thema in Deutschland suchen. Weitere aktuellere Medien sollten herangezogen werden, da es inzwischen einige gesetzliche Veränderungen gab.

Folgende Medien bieten weitere Hintergrundinformationen (zum Buch) an:

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